published in Parnass
Das reduzierte und stark in Denkmodellen verhaftete Werk Kwades fügt sich sehr gut ins Programm des Hauses Konstruktiv. ,,Linienland“, die eigens fiir das Haus Konstruktiv angefertigte, über elf Tonnen schwere Installation im Erdgeschoss, ist eine begehbare Gitterstruktur mit quadratischen Basiselementen, in der massive Natursteinkugeln unterschiedlicher Groß zu schweben scheinen:
Die unterschiedlichen Farbtone der exakt gearbeiteten Kugeln verleihen dieser Installation eine Art
planetarischen Eindruck. Man fühlt sich im Kosmos und als Teil der über einem schwebenden Planeten. Raum, Zeit, Schwerkraft und Abbild führen unsere Wahrnehmung auf neue Wege. Kwade bezieht sich in der Installation auf die seit der Antike diskutierte Idee der Parallelwelten. Ergänzt wird sie durch die zwölfteilige Arbeit,,Idols“, in der die Künstlerin auf Papier arrangierte Uhrzeiger aus Messing zeigt. Kwade taucht tief in die Komplexität der Zeit ein und integriert Erkenntnisse aus Einsteins Relativitltstheorie, in der Gravitation und beschleunigte Masse diskutiert werden.