Miriam Cahn: Zeitgenössische Kunst im Schweizer Bergell

published in Parnass

Miriam Cahn ist eine Ikone der zeitgenössischen Kunst: Sie stellt international in den renommiertesten Institutionen aus. Ihre zeitgebundenen Themen wie Migration, Krieg und Feminismus spiegeln ihre inhaltliche Auseinandersetzung wider. Die formale Sprache ihrer Bilder wirkt aber nicht polarisierend: Sie steht als Betrachterin da und bildet ab. Das verbindet sie mit ihrem großen Vorbild Goya. Auch er war in scharfer Betrachter, ohne dabei wertend zu sein. Beide Ikonen der Kunst sahen, dass der Widerspruch im Menschen, bei Cahn der Zwiespalt, der menschlichen Natur innewohnt. Warm zog es die bekannte Künstlerin ins entlegene Bergell? Sicher ist diese Gegend in Bezugspunkt zu ihrer Kindheit und Jugend, als sie mit ihrer kunstaffinen Familie hier Ferien machte und den Schaffensort sowie das Grab der berühmten Künstlerfamilie Giacometti besuchte. Auch die alpine Landschaft findet schon früh Eingang in ihr Werk. Doch am Schluss ist es auch ein Zufall, dass Cahn in Stampa lebt und arbeitet.

Read | Download pdf