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Lily van der Stokkers (geb. 1954, Den Bosch NL) Wandmalereien sind in ihrer farbenfroh-verspielten Art und in ihrer fluoreszierenden Farbigkeit ein Kontrastprogramm zu den winterlichen Hochnebeltagen der Limmatmetropole. Das Migros-Museum für Gegenwartskunst in Zürich zeigt eine einmalige Show der bekannten holländischen Künstlerin, die mit ihrem poppigen Werk in Gegenpol zur bürgerlich-konservativen Ästhetik verkörpert. Einige der Wandbilder sind neu und zum ersten Mal zu sehen, andere sind eine neue Wiedergabe schon gezeigter Werke. Van der Stokker ist in einem vergänglichen Medium unterwegs: Ihre Wandbilder existieren nur für die Dauer der Ausstellung, nachher werden sie wider übermalt. Gerade diese «Kurzlebigkeit» macht ihre Kunst so dynamisch und spannend. Festgehalten wird ihr grosses Wandepos in fotografischen Aufnahmen, die in der Ausstellung in der Form eines dokumentarischen Films angeschaut werden können. In van der Stokkers Werken findet man nichts Modernistisches, nichts Strenges, alle Formen und Texte scheinen zu tanzen. Der Betrachter wird sofort ins Wandbild hineingesogen, der kurze, einfach gehaltene Text oder teilweise nur Begriffe sind der Blickfang.