Albert Oehlen – Malerei hinterfragen

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Was ist Malerei? Wo liegen die Grenzen zu dem. was man mit diesem Begriff nicht mehr benennen kann? Der deutsche Maler Albert Oehlen (*1954 in Krefeld. D) lotet seit den 1980er-lahren die Grenzen der Malerei und deren Freiheit aus. Die in der St. Galler Kunstzone Lokremise ausgestellten grossformatigen «Bad Paintings» der 1980er-Jahre zeigen eine rohe Wildheit, die sowohl motivisch wie auch technisch an den Tag tritt. Die Farbe trocknet im Fliessen, dabei wird das Bild gewendet und darauf weitergemalt. Pastose Farbschichten, zusätzliche Leinwandfetzen und angedeutete Figürlichkeit: So sehen die in Rot, Blau und Gelb gehaltenen grossformatigen Bilder der 1980er-Jahre aus, die am Eingang der Ausstellung in der Lokremise tief gehängt den Besucher empfangen. Das gelbe Bild wurde von Oehlen 2019 ganz frisch für die Ausstellung nachgemalt, da es nicht mehr auffindbar war. So verhielt es sich auch mit einem zweiten Bild, «Lob», das in der Ausstellung zu sehen ist. Das Gefühl, ein altes Bild neu zu malen, war für den Künstler aussergewöhnlich. Den Bildern ist das anzusehen: Die vielen Tahre haben die ursprüngliche rohe Wildheit in eine andere, noch immer bewegte, aber anders wirkende wilde und vor allem freie Malerei, die sich an keinen Kanon hält, verwandelt.

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