Marion Baruch – Künstlerische Freiräume

published in Ensuite

Das ästhetische Moment steht nicht im Vordergrund des Werkes der rumänischen Künstlerin Marion Baruch (*1929 Timisoara RO). Dafür wird der Besucher mit einem Wahrnehmungserlebnis der besonderen Art belohnt: Ihr Werk regt an, die eigene Perspektive für einmal aus freien Stücken zu wechseln. Das Kunstmuseum Luzern zeigt zum ersten Mai eine Retrospektive dieser bedeutenden Künstlerin, die sich mit raumgreifenden Installationen und der Kooperation mit namhaften italienischen Designern eine wichtige Stellung innerhalb der Kunst des 20. und des 21. Jahrhunderts sicherte. Der Titel der Ausstellung «innenausseninnen», eine Wortschöpfung von Baruch selber, legt den künstlerischen und inhaltlichen Kosmos ihres Werkes und ihrer Bestimmung dar. Wo steht der Betrachter, wo steht die Künstlerin, ist man/sie dabei – oder aussen vor? Es geht um die Perspektive, um das Ein- oder Ausgeschlossensein. Und das steht sinnbildlich für die multilinguale Künstlerin, die unter den sieben Sprachen, die sie beherrscht, leicht von einer zur anderen wechselt und dabei Freude an diesem sprachlichen Weltdurchschreiten verspürt.

Read | Download pdf